In Queenstown hatten wir sehr schönes Wetter, aber leider können wir nicht mehr in der Gegend bleiben, wir müssen Richtung Norden, denn die Zeit schreitet voran, und in fünf Tagen geht unsere gebuchte Fähre zur Nordinsel.
Wir wählen eine schöne Bergstrasse entlang des Cardrona Rivers, so ergibt sich die Möglichkeit über einen Pass zu fahren, wie wir Pässe von den Alpen her kennen, Steigung – enge Serpentinen
– und oben eine grandiose Aussicht.
Genauso ist es auch dieses Mal. Wir haben vor uns das Bergmassiv und
können bis nach Queenstown sehen, mit dem Lake Wakatipu
Mit Adlerauge erspähe ich den Flughafen und denke mir, jetzt müsste ein Flugzeug unter mir kommen, und siehe da – da kommt es auch und ist rot, um sich farblich gut abzusetzen. Na wer sagt es denn.
Über den Haast Pass geht es Richtung Westküste den Haast Fluss entlang. Und wieder haben wir Regenwald rechts und links von uns. Regenwald bedeutet, es ist ein ganz dichter Wald und pro Tag kommen nur wenige Minuten die Sonnenstrahlen bis zum Boden durch. Verrückt, dass es in Neuseeland so viel Regenwald gibt, den hätten wir in diesem Umfang hier nicht vermutet.
Tolle Farnbäume
Juccapalmen
üppiges Grün und Wasser
Wir haben einen wunderschönen Tag mit viel Sonnenschein und ganz intensiven Farben erwischt. Als wir das später anderen Touristen oder Neuseeländern erzählen, sagen die nur, das kann gar nicht sein, denn dort regnet es soviel, dass dies ganz selten sei.
Wir fahren die Westküste entlang und kommen ins Gletschergebiet, zu dem Fox Gletscher und dem Franz Josef Gletscher. Beides sind mächtige Gletscher, einige der wenigen auf der Welt, die immer wieder Wachstumsperioden haben, aber die auch in den letzten Jahren sehr geschrumpft sind.
Die Gletscher hießen früher Victoria und Albert, nach dem damaligen englischen Königspaar, dann kam ein Österreicher, und weil gerade Franz Josef dort Kaiser war, hat er den einen Gletscher gerade mal umbenannt, in Franz Josef. Der Name hat sich bis heute gehalten und keiner zweifelt das mehr an. So sind die halt, die Österreicher. Der andere wurde später in Fox, nach dem englischen Premierminister umbenannt.
Zuerst kommt der Fox Gletscher. Wir wandern durch das Gletschertal
müssen dabei Bäche auf Kieselsteinen überqueren,
was richtig Spass macht,
und sehen den mächtigen Gletscher vor uns
man kann bis an die Gletscherzunge heran gehen, immer wieder bricht ein Stück davon ab, aber leider nicht in der halben Stunden in der wir da sind und warten.
Auf Schildern wird fast entschuldigend gesagt, dass Ruhe in der Natur hier nicht möglich sei, denn dass Aufsteiegen zum Gletscher ist zu gefährlich und die Touristen kommen nur per Hubschrauber dorthin, deswegen wäre der Lärm zwischen 8:00 und 18:00 unvermeidlich.
Na Ja – da wären wir wieder bei den Auswüchsen des Massentourismus.
Und wo Menschenmassen sind, werden Toiletten gebraucht. Und da sehe ich doch Verhaltensregeln für unsere asiatischen Mittouristen – da sagst nix mehr.
Wir fahren weiter zum Lake Madison, in dem spiegeln sich bei schönen Wetter, richtigem Sonnenstand und ruhigem Gewässer der Mount Cook. Zuviele Voraussetzung für heute, wir finden diese Bedingungen nicht vor. Wir machen ein Quasi -Spiegelung – Ersatzbild.
Um am nächsten Morgen ganz früh zum Franz Josef Gletscher hochzugehen, übernachten wir auf einem Campingplatz ganz in der Nähe, der wunderschön am Strand liegt. Sehr romantisch, die Nacht ist sternenklar – fantastisch – und das Wetter hält, was die Wetter App versprach, „-1 Grad“, und das im nicht isoliertem Campingbus ohne Standheizung. Leute das ist ganz schön kalt und du bist froh wenn die Nacht rum ist. Selbst kuscheln hilft nur noch bedingt. Das war jetzt schon die zweite Kältenacht in Neuseeland, das hatten wir so nicht auf der Agenda.
Und kaum kriechen wir von den ersten Sonnenstrahlen etwas aufgewärmt morgens aus den Betten, um 7:00 Uhr !, hören wir Hubschrauberlärm, dass man denkt, jetzt hat der Krieg angefangen. Viele viele Hubschrauber fliegen Touristen auf den Gletscher. Meine Begeisterung hält sich in sehr engen Grenzen.
Aber viele andere gehen wie wir zu Fuss zum Gletscher hoch
vorbei an tollen Wasserfällen
das Tal entlang
die Wolken lichten sich und dann sehen wir den Franz Josef Gletscher
Was dieser Gletscher für ein Gewicht auf die Felsen ausübt, und wie dieses Gewicht dann diese abschleift
Natur ist einfach wunderschön und immer wieder aufs Neue beeindruckend.
Ganz hin- und hergerissen, setzen wir unsere Fahrt fort – zu den Pancake Rocks.