TWIZEL – WANAKA

Wir fahren Richtung Süden, links von uns der Pazifik, rechts von uns schneebedeckte Berge. Das nächste Ziel ist Twizel, am Fusse des Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands.

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Wir haben auf der Südinsel 15 Tage Zeit, bevor wir zur Nordinsel übersetzen, genug um immer wieder mal für zwei Tage an einem Ort zu bleiben. Mit Hilfe der Wetter App planen wir jeweils die nächsten Tage, so können wir sagen, wo wir sind scheint die Sonne. Für Twizel ist sonniges Wetter angesagt und auch ganz vernünftige Temperaturen. Das heisst, es sind zwischen 15 Grad und 20 Grad, wir sind halt im Gebirge.

Auf dem Weg nach Twizel, in Timaru

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gibt es ein Maori Museum, das die gefunden Höhlenzeichnungen ausstellt, rekonstruiert und hinter Glas. Wir kommen leider eine Stunde vor Schliessung an, aber eine sehr nette Dame in unserem Alter macht für uns eine persönliche Führung, und führt uns in die Maori Welt, deren Zeichnungen, in die damit verbundenen Aussagen ein. In den 1970ern hat ein Gegenwartskünstler die Maori Kunst aufgenommen, und daraus zeitgenössische Kunst entwickelt, die auch wir aus bestimmten modernen Motiven kennen.

Wir stellen immer wieder fest, dass man in unserem Alter sehr positiv aufgenommen wird, sich Menschen um uns bemühen und uns helfen Dinge zu verstehen – Reisen macht Spass.

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Auf dem Weg nach Twizel kommen wir zum Lake Tekapo, dahinter liegt der Mount Cook, mit 3750 m der höchste Berg Neuseeland. Das tiefe Türkisblau wirkt fast unnatürlich.

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Die wunderschöne Landschaft hält an, am Lake Pukaki sehen wir den Mount Cook aus den Wolken auftauchen.

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man kann sich gar nicht genug sehen.

Auf dem Weg nach Twizel kommen wir an einem kleinen Flughafen vorbei, und dort steht eine zweisitzige Doppeldecker Maschine, ich kenne so ein Flugzeug aus verschiedenen Filmen.

k-dsc_4118Man fliegt wie zu Anfang des 20. Jahrhunderts offen, macht Loopings jauchzt und jubelt.

Es gibt Flüge zum Mount Cook Gebiet. Ich bedaure wieder einmal, dass mir schon beim Kinderkarusselfahren schlecht wird – so ein Flug bleibt für mich nur ein Traum.

Wir übernachten in Twizel, und nachts gibt es sowas von einem sternenklaren Himmel, wie ich den nur selten in Südtirol, und einmal in Arizona gesehen habe. Ich bin berauscht von den vielen vielen Sternen da oben. Beim Sehen sich in den Weiten des Universums verlieren, dabei träumen und sich vorstellen, was wohl da draussen ist – gibt es Schöneres?

Neuseeland hat eine ganz klare Athmosphäre, die Gründe hierfür sind die geringe Bevölkerung, die Lage im Pazifik, und das Fehlen jeglicher produzierender Industrie. Das führt auch zu viel intensiveren Farben, man sieht das auf den Fotos, die alle unbearbeitet sind.

Auf den Campingplätzen ist ein Kommen und Gehen, es kommt leider zu keinem Austausch mit anderen Reisenden. Jeder ist ganz schön beschäftigt, herumfahren, ansehen, einkaufen, kochen, abspülen, Altwasser entsorgen, Neuwasser befüllen, tanken, die Miss Lizzy anwerfen, und weiter geht die Fahrt.

Am nächsten Tag fahren wir zum Mount Cook, dort wurde in Erinnerung an Sir Edmund Hillary, dem ersten Mount Everest Besteiger, ein grosses Zentrum hingestellt. Vom Mount Cook Village kann man wie in den Alpen Bergsteigertouren auf Hütten mit dortiger Übernachtung machen.

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leider sind wir hierfür zu kurz in Neuseeland. Wir sehen junge Menschen, die sowohl das Surfbrett dabei haben, aber gerade den Wanderrucksack packen.

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Wir machen dafür eine kleine Wanderung zum Hooker Gletscher, Dauer 4 Stunden, einem Bach entlang

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und über Hängebrücken,

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Hängebrücken, mit einer Schwingungsamplitude von 20 cm auf und ab, und unter dir 10 m tiefe Schlucht. Neuseeland ist halt nur was für gute Nerven, davon später noch mehr.

Nach 2 h kommen wir zum Hooker Gletscher – whoww,

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es verschlägt dir die Sprache und wir setzen uns, wie auch andere, einfach nur hin, und schauen. Die abgebrochenen Gletscherteile sehen surreal aus.

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Und – die Landschaft erinnert uns sehr an die Filmkulissen aus den Filmen Herr der Ringe, die in dieser Gegend gedreht wurden. Auf dem Rückweg, haben wir einen fantastischen Blick ins Tal, und genau dort hat die Entscheidungsschlacht mit den Orks stattgefunden.

k-dsc_0172 Ich bewundere den Regisseur, der sich das alles so vorstellen konnte, inkl. dem was er dann im Studio noch mit Computeranimation hinzu gemacht hat.

Wir wollen noch zum Tasmann Gletscher, da wir von der berauschenden Landschaft nicht loslassen können. Auf dem Weg dorthin, gibt es die drei blue lakes, die aber nicht mehr blau sind, sondern grün.

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Durch den Rückgang des Gletschers, werden diese nicht mehr mit dessen Wasser gefüllt, somit können sich Algen bilden, und die ursprüngliche blaue Farbe geht verloren. Das Blau kommt übrigens davon, dass im Schnee von Gletschern Fluor gebunden ist, und bei der Schmelze kommt dessen blaue Farbe dann zum Tragen.

Wir fahren weiter in Richtung Wanaka, von dort ist es auf jede Seite zum Meer 120 km.

Und plötzlich sind wir in Mittelerde

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da vorne läuft H. Frodo mit seinen Gefährten, aber

das Unheil naht bereits

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der böse Drachen zeigt sich, es wird dunkler

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Wir fahren weiter und kommen zu den Clay Cliffs,

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Cliffs die nur aus Muschelkalk bestehen, du stehst davor und denkst dir hoffentlich hälts das alles.

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Weiter geht es nach Wanaka, neben Queenstown das Touristenzentrum der Südinsel von Neuseeland. Von dort werden Touren nach überallhin angeboten. Wanaka liegt idyllisch am Lake Wanaka, ein sehr schöner Ort zum Verweilen.

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Das Wetter ist gut, wir bleiben für zwei Tage.

Und jetzt geht es auf den Berg – ein kleiner Anmarsch von zwei Stunden, und man hat ein tolle Aussicht auf den Lake Wanaka.

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In der Nähe liegt der Aspiring Nationalpark, im Reiseführer empfohlen, mit dem kleinen Zusatz, es geht über 50 km Schotterpiste.

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Also Miss Lizzy, zeig was Du kannst, da fahren wir jetzt hin. Zuerst fahren wir auf der Schotterpiste durch Schafherden, dann Rinderherden,

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an Zucht Rotwild vorbei

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Mittlerweil hat es stark zu regnen angefangen, so stand das aber nicht in der Wetter App. Für die weitere Strecke zeigt ein Strassenschild an, dass die Strasse auch überflutet sein kann, ich denke mir, das macht doch der Miss Lizzy nichts aus.

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So fahren wir doch tätsächlich durch drei wasserführende Furten. Ich fühle mich wie Hoss Cartwright, als der auf dem Pferd das Wasser aufspritzen liess, als er duch die Furt ritt. Ich sitze zwar am Steuer eines Campers, aber ist der Unterschied so gross, ich gebe Lizzy die Sporen, sprich Gas. Bis – die Furt plötzlich 40 cm Wasser führt, ich bin zurück in der Wirklichkeit, wir kehren um.

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Anschliessend gehen wir abends essen in eines der sehr guten Restaurants, 3-gängig italienisch mit einem guten Rotwein – schön wars.

 

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