Nach dreieinhalb Stunden Flug landen wir in Christchurch/Neuseeland. Bereits im Flugzeug wurden wir als Touristen geoutet, und bekamen Ratschläge, was wir unbedingt besichtigen müssen. Unsere Meinung – die sind ja ganz nett die Kiwis.
Der Zeitunterschied zu Mainz beträgt jetzt 12 h, wir gehen abends schlafen, da stehen die Mainzer gerade mal auf. In den nächsten Tagen merken wir oft, dass wir schon im Montag leben, und in Mainz gerade der Tatort beginnt.
In Neuseeland müssen wir uns vom in Australien gelebten Komfortlevel herunterbewegen, wir haben jetzt einen Camper, Miss Lizzy.
Sie ist 10 Jahre alt, Patex half ihre Schönheit zu kleistern, Miss Lizzy hat 320 000 km hinter sich und nutzt einige Austauschteile, aber wenn es drauf ankommt, dann ist sie feurig wie eh und je.
Sie will gestreichelt werden, mit viel Gefühl schalte ich mit Zwischengas, der Diesel jauchzt beim Runterschalten vor Vergnügen – jetzt geht`s los – wir sind Happy Campers.
Unser Neuseelandaufenthalt teilt sich in 2,2 Wochen Südinsel und 1,5 Wochen Nordinsel – das ist für dieses tolle Land viel zu kurz, wie wir bald feststellen werden.
Wir wollen von Christchurch an der Ostküste entlang nach Süden fahren,
dann an der Westküste hoch nach Picton, von dort nach Welligton übersetzen, die Nordinsel befahren, und dann von Auckland aus am 13.Dezember zurück nach D fliegen.
Um in Neuseeland anzukommen, gönnen wir uns zwei Tage in Christchurch und besichtigen die Stadt, die 2011 schrecklich vom Erdbeben getroffen wurde.
Die Innenstadt ist heute noch teilweise freies Gelände, der Wiederaufbau geht voran. Wir bewundern die Improvisationskunst der Bewohner, die sich Container zurecht gemacht haben, um dort ihre Läden wieder zu eröffnen.
Alles was wir an Neuem sehen, ist architektonisch ultra modern – auch ganz interessant, wenn man auf das Alte vollkommen verzichtet.
In einer altern Tram machen wir eine Stadtrundfahrt, um uns einen Überblick zu verschaffen-
die Tramfahrerin, gleichzeitig Fremdenführerin informiert uns sehr gut über Christchurch, über das Erdbeben, und wie man jetzt die Stadt wiederaufbaut.
Uns bedrückt die Situation, wir stehen noch unter dem Eindruck des schweren Erdbeben vor einigen Tagen, und sagen uns erschreckt, hoffentlich geschieht so etwas nicht allzu oft. Christchurch hat ein Programm zum Wiederaufbau gestartet und dem einen Namen gegeben.
Auf einer Schautafel sieht man die Planung, das wird noch etwas dauern, bis der Stadtkern, das Zentrum der Zerstörung, wieder aufgebaut ist
Auf unserer weiteren Stadwanderung kommen wir an einem grossen Bild vorbei, das die Umweltveränderung darstellt.
In Folge der Erderwärmung schmelzen die Pinguine dahin, und
dahin
Wir gehen weiter durch die Stadt, Richtung Botanischer Garten. Kaum 500m von der zerstörten Kirche entfernt, blieb alles unbeschädigt,
Dies ist ein Ort zum Verweilen, teilweise ein unberührter Flecken, wir erleben Frühjahrsstimmung
alles duftet ganz nach Frühling, es gibt einen sehr schönen Rosengarten
die wunderbare Natur lässt uns schnell die Zerstörung vergessen
Kunstwerke lassen uns innehalten, fotografieren, staunen, glücklich sein
die Lesende mit den singenden Buchstaben.
Die Natur, gerade im Frühling, ist belebend, erfrischend, die Blüten duften
es ist einfach schön. Auf unserer Reise haben wir immer wieder die Schönheit, auch die Vollkommenheit der Natur gesehen, gefühlt, erlebt. Ich hoffe wir Menschen verlieren nicht das Sehen hierzu, und ich hoffe, dass wir alles tun, unsere Natur zu schützen. Vor Erdbeben und der damit einhergehenden Zerstörung können wir uns nicht schützen.
Kunst zeigt auch Vollkommenheit, ein einfaches Blatt nur, aber schon in der Natur ist dieses feingliedrige Blatt ein Kunstwerk.
Mit vielen Eindrücken verlassen wir Christchurch und begeben uns auf die Neuseeland Tour.