Weiter in Richtung Süden gibt es zwei Routen – Möglichkeiten , die Sunshine Coast oder mehr ins Landesinnere zu fahren, zu den Glass House Mountains.
Nach den vielen Stränden, den Massen von Backpackern und den vielen Touristengruppen entscheiden wir uns für die Glass House Mountains. Einfach diese schöne, für uns doch so andersartige Natur in Ruhe betrachten, sich einfühlen und geniessen. Da zieht es uns jetzt hin.
Als Lieutenant Cook 1770 dort vorbeisegelte, sah er diese vulkanischen Berge, die ihn an seine Heimat in Sheffield erinnerten, wo in Häusern dieser Art Glas hergestellt wurde. Diese Berge sind 35 Millionen Jahre alt und beeindrucken,wie sie aus der Landschaft herausragen.
Wir wollen nicht in ein Motel, oder in ein Hotel, und suchen uns deshalb eine Lodge aus, die Glasshouse Mountains Eco Lodge – der Name hört sich gut an und wir sind neugierig was uns dort erwartet.
Wir treffen Keith, den Besitzer, er pflückt gerade irgendwelche Früchte vom Baum, von denen er uns gleich probieren lässt.
Die Frucht aufbeissen, das Fleisch rauszurzeln, die Schale ausspucken, er macht es uns vor – was für ein toller Geschmack. Daraus wird Wein gemacht, von dem haben wir leider nicht getrunken.
Wir kommen sofort mit Keith ins Gespräch. Er hat die Eco Lodge in den letzten 20 Jahren ganzheitlich nach ökologischen Gesichtspunkten aufgebaut. Sein Ziel ist mit der Natur in Harmonie sein, die Natur nicht vergeuden, sorgsam mit den Resourcen umgehen.
Er ist ein begnadeter Sammler, das heisst er sieht etwas, gestaltet daraus was anderes – er kaufte Eisenbahnwaggons, die er dann in Appartements umwandelte.
und wiederum mit allem möglichen individuell ausgestaltete, jeden Waggon anders.
Wir gehen herum und sind begeistert.
Wir schlafen in einem der Bungalows, dieser ist sehr grossräumig und in Form einer Kuppel gestaltet, unter Bäumen mit einer natürlichen Luftzirkulation, Du brauchst auch bei 30 Grad Hitze und Schwüle keine Klimaanlage.
Die Räume bestechen durch ihre indivuduelle Ausstattung, Keith sammelt das, was andere wegwerfen und fügt es dann sehr geschmackvoll wieder zusammen – wir hoffen, die Bilder geben davon etwas wieder.
Das Highlight der Anlage ist die „Kirche“, Keith hat die Kirche gekauft, abgebaut, zu sich transportiert, dort in Stand gesetzt und wieder aufgebaut.
Jetzt ist die Kirche ein grosses Appartement, äusserst romantisch für verliebte Pärchen, oder für Familien.
Versehen mit vielen kleinen tollen Sammlerstücken.
Und in der Aussenanlage setzt sich das ganze fort.
Es gibt einen Childrens Creek – das ist der Hit. Der Creek ist ein begehbarer grosser „Garten“ mit allerlei möglichen Pflanzen und „Getier“.
Für die Kinder gibt es ein Heft mit Fragen, und für die Eltern ein Heft mit Antworten, so lernen beide. Also – ich werde das übernehmen für unsere Enkeltochter, denn auch deren Eltern wollen bestimmt noch dazu lernen. Das gibt einen Heidenspass.
Keith hat Ökologie als Ganzes umgesetzt – die Anlage ist ein Bild dafür. Morgens beim Frühstück setzt sich das fort. Nicht die üblichen Ham and Eggs mit labrigen, getoasteten Weissbrot , es gibt viel Obst, dunkles Brot und exzellenten Kaffee.
Ich spreche meine Begeisterung gegenüber Keith aus, er sagt – Du musst durch die Welt reisen, das macht dich offen, du siehts anderes, nimmst Sachen auf und wirst vielseitiger. Er hat Recht damit. Unsere Eindrücke die wir in den letzten Wochen hatten, bestätigen dies.
Ich erkläre ihm, dass wir unsere Reise selbst organisert haben und uns einfach treiben lassen, dorthin, wo wir denken, es gibt was zu sehen, die Sonne scheint und wir vielleicht tolle Leute treffen. Wir planen kurzfristig, nehmen den Reiseführer als Informationsquelle, prüfen mittels Wetter App die Wetterlage und dann geht es zum nächsten Ziel. Keith sagt, dafür haben die Aussies einen Namen – FIT, Free Independent Traveller, wir sind jetzt begeisterte FITs, das ist doch was.
Wir wollen uns die Glass House Mountains näher ansehen und herumwandern und hoffen wieder einiges an Pflanzen und Vögeln zu hören und zu sehen.
Wir sehen wieder diese für den australischen Regenwald typischen Bäume
und Baüme, die sich selbst schälen, und so kommen die „Borkenkäfer“ zum Vorschein, die im Baum „gescribbelt“ haben.
Wir hatten tolle Lichtverhältnisse – ich sah mich plötzlich in einem der Hobbitfilme wieder – Huuuh.