FRASER ISLAND – oder wie wir mit 100 km/h über den Strand fuhren

FRASER Island – unsere Tochter empfahl uns das als MUSS, also sind wir nach Hervey Bay gefahren, um von dort mit der Fähre auf Fraser Island überzusetzen. In Hervey Bay haben wir uns in einem Motel eingemietet. Die Leihwagenvermieter verbieten ausdrücklich auf Fraser island mit dem Mietwagen zu fahren – bald wissen wir warum.

Fraser Island liegt 30 Minuten entfernt, mit der Fähre, und sieht richtig putzig vom Land her aus.

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Im Trip Advisor habe ich mir Bewertungen über verschiedene Veranstalter detailliert durchgelesen, und mich für Unique Fraser Tour entschieden, die als einzige die ganze Insel inklusive Champager Pools abfahren, kleine Gruppen ( 6 Besucher pro Auto ) und einen deutschsprachigen Reiseleiter haben, ich hoffte mit etwas Glück den auch zu bekommen.

Am nächsten Morgen um 7:35 kommt Fritz, aus Oberösterreich, 1972 nach Australien ausgewandert, mit seinem V8 Tojota und 350 PS, – und er hatte nur Deutsche im Auto – das passte fantastisch.

Auf Fraser Island angekommen geht es erst einmal durch den Busch, auf Sandpisten, auf und ab, die Fritz im Sliding nimmt wie weiland unser Niki Lauda – was für ein Gefühl. Ich als kleinster der Gruppe auf der hinteren Bank auf dem Notsitz !

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Fritz ist ein wanderndes Lexikon, er kann sowohl zur Fauna erzählen, aber auch von den gefährlichen Tieren auf Fraser Island und er warnt uns intensiv vor den Dingos, die die Touristen durch anfüttern leider menschbezogen machten, aber Dingos sind halt Wölfe und treten im Rudel auf.

Fraser Island ist die grösste Sandinsel der Welt und Weltkulturerbe.

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Im Sand lebt ein Pilz, der im Untergrund den Sand festigt und das Regenwasser reinigt, das dann 80 Jahre braucht bis es wieder an die Oberfläche kommt.

Zum Beispiel auch als See, dieser See, McKenzie Lake, ist unser erster Halt und Badestation zugleich. Fritz, der Österreicher, hat einen Deal mit der Fähre, so dass er immer als erster runterkommt und dann die 350 PS – wir sind vor den Touristenmassen da. Brauchst halt nen Kerl und dann passts scho – es ist fantastisch.

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Weiter geht es durch den Regenwald, und Fritz kann uns wirklich alles erzählen, und weiss auch auf alle Fragen eine detaillierte Antwort.

Wir fahren als nächstes das Schiffswrack Maheno an, da fährt halt jeder hin, es sieht eindrucksvoll aus. Nach seiner Verwendung als Passagierschiff, dann im ersten Weltkrieg als Transporter wurde es 1930 an einen japanischen Schrotthändler verkauft , der es abschleppen lies und dabei in einen Zyklon kam, und dann – wurde daraus eine Touristenattraktion.

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Mit >100 km/h geht es den Strand entlang, neben uns startet ein Kleinflugzeug, Fritz gibt Gas, das Flugzeug gewinnt – was ein Spass.

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Nächster Halt – die Champanger Pools, grandios – wie Gumpen am Meer, du sitzt gesichert im Meer und die Salzwasserwellen kommen über dich – und der Haifisch, den es hier häufig gibt, geht leer aus.

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Die Mädels frieren etwas – das Wasser ist nämlich nur 18 Grad warm

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Über den Champagernpools gibt es eine Erhebung – Indian Head, laut Reiseführer ein idealer Beobachtungsposten zum Wale gucken. Und wirklich wir sehen welche, mindestens zwei ( sicher ), ich denke es waren fünf. Die Nikon geht in den Dauerbetrieb über – whoww, und das obwohl die Walsaison schon vorüber ist – die Biologielehrerin im Ruhestand ist entzückt.

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Auf dem Rückweg machen wir an einem Süsswasserfluss halt, es ist crowded voll – aber plötzlich tauchen die Nummergirls vor uns auf – da sagst nichts mehr, und jetzt ist das Wasser angenehme 23 Grad warm.

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Sogar ich gehe ins Wasser

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Nach einem tollen Tag fahren wir im Sonnenuntergang zurück. Es ist kitschig schön.

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Der Tag ist noch nicht zu Ende mit den tollen Erlebnissen. Wir haben nach einer Enttäuschung im Motel für die anschliessende Nacht B&B gebucht, bei Cherryl, einer sehr sehr netten Australierin verheiratet mit einem Serben, die auch Fritz kannte. Wir kommen in „Königin Viktorias Hochzeitzimmer“ – der Hammer.

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Nach so einem Tag haben wir Hunger, Cherryl empfiehlt uns ein Lokal gleich um die Ecke, und wir kommen zu Aegean Waters, einer Australierin, mit einem Franzosen verheiratet, der kocht unglaublich gut, der Wein ist köstlich, die Athmosphäre wie in einem französichen Lokal, es heisst auch so – French Cosmopolitan.

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und wir treffen ein Paar aus der heutigen Reisegruppe.

Wir tauschen die Erlebnisse aus. Ich frage nach dem Eindruck den das Great Barrier Reef hinterlassen hat, und er ist ähnlich wie bei uns – enttäuschend, zu viele Leute, es lohnt sich eigentlich nicht, es gibt schönere Plätze auf der Welt, um Fische zu sehen. Mir scheint es ist nicht nur der Klimawandel, der hier arg zusetzt, sondern auch der Massentourismus, und man kann nur hoffen, dass am Great Barrier Reef nur bestimmte Plätze von den Veranstaltern angefahren werden und der grosse Rest unberührte Natur bleiben kann.

Wir unterhalten uns ausgelassen miteinander, lachen und trinken australischen Wein, dann um 22:30 denkt sich die Wirtin, die australischen Französin, jetzt reicht es und weist uns äusserst charmant darauf hin, dass für sie Feierabend ist. Man muss wissen, Australier in dieser Region gehen spätestens um 21:00 nach Hause.

Dieser Tag war ein unvergessliches Erlebniss.

 

 

 

 

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