Huaca Pucllana – archäologische Stätte

Wir suchen in den Städten, die wir bereisen auch immer wieder nach geschichtlichem Kulturgut. Mehr oder weniger durch Zufall sind wir in Lima auf Huaca Pucllana gestoßen. Huaca Pucllana ist eine archäologische Stätte mitten in Lima. Dieser Ort ist in den Reiseführern kaum erwähnt, und wenn dann nur ganz spärlich. Aber ein Besuch lohnt sich, denn er ist ein guter Einstieg in die vorkoloniale Geschichte Perus.

Huaca Pucllana

Huaca Pucllana – die Lima Kultur – ist eine erst in den letzten Jahren freigelegte Stätte, die von der Lima Kultur zeugt. Sie liegt im Stadtteil Miraflores, nur 15 Gehminuten vom Parque Kennedy entfernt. Zu Fuß kann man ganz bequem dorthin gehen.

Was bedeutet Huaca? Was hat man darunter zu verstehen? Huaca bedeutet Zeremonienort und umschließt Tempel und Grabstätten. Das Wort kann auch alles Heilige umfassen. In Peru gibt es viele solcher Huacas.

Huaca Pucllana, der Ort der heiligen Spiele, ist ein Relikt der weitgehend unerforschten Lima Kultur. Diese hat von 200 v. Chr. – 700 n. Chr. in der Region bestanden. Die Lima wurden von der Wari Kultur vertrieben. Diese übernahmen Huaca Pucllana als heiligen Ort, an dem sie ihre Adligen bestatteten.

Zurück zur Lima Kultur. In Huaca Pucllana tauschten die Lima Waren und hielten Versammlungen ab. Hauptsächlich aber war es Verwaltungszentrum und Heiligtum. Dort fanden Zeremonien mit rituellen Banketten statt, bei denen mit brutalen Menschenopfern dem Mondgott gehuldigt wurde. 12-25 jährige Frauen der Oberschicht wurden den Göttern geopfert, auch zusammen mit ihren kleinen Kindern.

Und noch eine Besonderheit. Bei der Lima Kultur handelte es sich um ein Matriarchat, die hohen Posten waren von Frauen besetzt.

HUACA PUCLLANA – die Ausgrabungsstätten

In Peru wurden die Bauten früher alle aus Lehmziegeln erstellt. In der damaligen Zeit war das Klima sehr trocken und Lehm ein guter Baustoff. Durch die zunehmenden Klimaveränderung und durch die häufigen starken Regenfällen sind diese Bauwerke stark gefährdet und müssen deshalb geschützt und in Stand gehalten werden.

Beeindruckend ist der Bücherregalstil, in dem die Pyramiden gebaut wurden. Vertikale Lehmziegelreihen in der Form, wie wir Bücherregale kennen, sorgen für Erdbebensicherheit. Die Pyramide ist aus sieben versetzten Plattformen gebaut. Sie ist sehr imposant.

Immer wieder sind Alltagsszenen nachgebildet, hier kann man sich ein sehr gutes Bild vom damaligen Leben machen. Auf den Fotos wirken diese Nachbildungen täuschend lebensecht.

 

 

Die Anlage darf nur mit Führern betreten werden. Führungen werden in englischer Sprache angeboten.

Huaca Pucllana wurde erst vor 37 Jahren entdeckt und ausgegraben. Die Pyramide war von Lehmhügeln zugedeckt. Und so nutzen die Bewohner von Miraflores es unter anderem zum Motocrossfahren.