Die Wanderung – Kurz Beschreibung der Tour

Wohlfühlweg Neuborn, eine Hiwweltour, die ich im Buch Rheinhessen – Wanderungen für die Seele / 20 Wohlfühlwege von Frank Hamm, erschienen im Droste Verlag, gefunden habe..

In diesen Zeiten, in denen seit mehr als einem Jahr alles anders ist, als das, was wir gewohnt waren, tut solch eine Wanderung der Seele gut. Ein Wohlfühlweg zum Ausruhen und Genießen, das ist das, was man nach einem Jahr Corona dringend braucht.

Der Start ist in Wörrstadt / Neuborn und geht über eine Distanz von 8,66 km mit einer Höhendifferenz von 159 m. Wir hatten leider dunstiges Wetter, aber bei schönem Wetter ist die Sicht großartig. Ich liebe den weiten Blick, den man in Rheinhessen an sehr vielen Stellen hat. Vor allem wenn die Weinberge in vollem grün sind, also Ende August. Dann haben hoffentlich alle Winzer wieder geöffnet und das frohe Gelächter der Weintrunkenen hallt über die Hügel. Die Menschen sind wieder ausgelassen und fröhlich. Sie schimpfen auf den nächsten Arbeitstag, der am nächsten Tag beginnen mag. Zum Trost nehmen Sie noch einen letzten Schluck. Hoffentlich ist es bald soweit.

 

Die Wanderung – unterwegs

Wir begannen gegen Mittag, Leider ist das Wetter nicht so gut. Obwohl wir den 1. Mai 2021 hatten, hat das Frühjahr erst leidlich begonnen. Es war noch sehr frisch, ich wollte Blühendes sehen, aber leider blüht wenig. Einen Vorteil hatte dieses Wetter, es waren, obwohl wir den 1. Mai hatten, nur wenige Personen unterwegs. Entsprechend den Regeln, nur Personen aus einem Haushalt. Ich denke die Menschen wollen, dass diese Pandemie zu Ende kommt.

 

 

Die Höhe überragt der Burgunderturm. Nach einem kurzen Aufstieg auf den Turm hat man von dort einen wunderschönen Überblick über die rheinhessische Landschaft und hin bis zum Taunus. Auf den Bänken vor dem Turm hielten alle Wanderer sich korrekt an die Abstandsregeln.

 

Wir wanderten durch die Weinberge, ein Hinweisschild führte uns in Richtung Weinberghaus Perka. Dieses liegt auf der Anhöhe und bei gutem Wetter kann man vor dort aus den Blick über Rheinhessen schweifen lassen, ein Gläschen Wein trinken, etwas Brotzeit machen – und genießen. Die ersten Weinrebenknospen öffnen sich jetzt am 1.Mai. Uns fielen die „unterschiedlichen“ Wingert Anlagen“ auf, vor allem, dass in einem Wingert mittendrin Ahorn sich angesiedelt hat. Ist das jetzt eine Form von neuen Anbau Methoden – oder wurde einfach keine Zeit gefunden, sich um den Weinberg zu kümmern.

 

Der Hiwwel Weg führt zur Winzerrast, ein Plätzchen an einer wirklich schönen Stelle, mit Bänken und Tischen, großzügig angelegt. Hinweistafeln wiesen uns darauf hin, dass bereits die Römer in unserem schönen Rheinhessen umtriebig gelebt und gezecht haben.
Diese Hiwweltour hat den Namen Entschleunigungstour zu recht, und es ist wahrscheinlich im Frühjahr und im Herbst am geeignetsten, das Wandern dort zu genießen. Bis dahin ist der Corona Spuk hoffentlich vorbei, und man kann in Gruppen über den Hiwwelweg schlendern.

Von der Winzerrast wanderten wir zu dem im Tal gelegenen Rommersheim, vorbei an mehreren Heimgärten, teilweise fantasievoll „staffiert“ oder mit Werbetafeln versehen.  Für mich ist immer wieder interessant zu sehen, wie die Leute ihre Gärten anlegen und was so alles angepflanzt wird. Ich denke Heimgärten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

In Rommersheim kamen wir sehr schnell zum Marktplatz in der Dorfmitte, mit dem ehemaligen Rathaus und dahinter die evangelische Kirche. Leider war diese geschlossen. Rommersheim hat ein Speiselokal, zum gläsernen Trinkhorn  https://www.zum-trinkhorn.de,  sowie zwei Winzer in deren Garten man in normalen Zeiten einkehren kann. Liebevoll haben einige Hausbesitzer ihr Anwesen mit lustigen Sprüchen geschmückt.

 

Am Ortsende von Rommersheim erwartete uns ein steiler Anstieg, wieder hinauf auf die Höhe. Auch dort gibt es eine Bank mit Tisch zum verschnaufen. Hier kreuzt der Jakobsweg.

Auf der Höhe angekommen ging es eben dahin, und kurz vor dem Hiwweltour Ende, ging es durch ein kleines Wäldchen zur Neuborn Quelle und zur Gaststätte Neuborn mit Kinderspielplatz für die Kleinen und Gasstätte für die Großen, um den Tag beschwingt, oder matt aber trotzdem beschwingt, ausklingen zu lassen. In diesen Corona Zeiten hatte ein Kiosk geöffnet, und mittels „to Go“ konnte man sich verpflegen. Diese Möglichkeiten wurde von den Wanderern nicht angenommen.

Beobachtungen und Fragen

Wir freuen uns auf die Zeit nach Corona, denn Hiwweltour bedeutet ja nicht nur zu wandern, sondern es bedeutet auch sich in geselliger Runde zu einem „Schoppen“ zusammen zu sitzen. Dafür kann ich diese Tour nur empfehlen – und sie entschleunigt sicherlich.