HUARAZ – 1. Tag

Als wir nach 8,5 h Fahrt in Huaraz aussteigen, ist mir von der Fahrerei schlecht – sehr breitbeinig gehe ich zum Hotel, den Koffer hinter mir herziehend. Unser Hotel liegt sehr zentral mittendrin in Huaraz, aber jetzt gilt es den schweren Reisekoffer in den ersten Stock zur Rezeption hochzuschleppen – au weih.

Das Einchecken geht problemlos, unser Zimmer liegt nochmals zwei Stockwerke höher, aber der Rezeptionist erbarmt sich und bringt die Koffer hoch – das wäre geschafft.

Abends gehen wir essen und trinken KokaTee, das hilft bei der Höhenanpassung – am nächsten Morgen merken wir, dass das so stimmt.

Das Frühstück ist lecker, mit vielen frischen Früchten und sehr ausreichend, wir sind gestärkt. Zuerst erledigen wir alles Organisatorische, die weitere Bufahrt in drei Tagen nach Trujillo, diesmal buchen wir im Oberdeck Plätze in der ersten Reihe, danach gehen wir zu einem Tour Travel Agent, wir wollen zwei Touren buchen, eine heute nach Willcawain und eine andere, morgen zur Laguna Llanganura, direkt unter dem Huascaran, wir wollen eine Tour mit englischer Führung und nur für uns alleine – in weniger als 20 Minuten ist alles gebucht.

Nun haben wir noch Zeit durch Huaraz zu streifen. Diese wunderschöne Andenstadt liegt auf einer Höhe von ca 3100m, im Jare 1970 wurde die Stadt durch ein Erdbeben vollkommen zerstört, und so gibt es heute keine Gebäude aus der Kolonialzeit mehr. Die Umgebung von Huaraz sieht aus wie in der Schweiz, alles um uns und über uns ist noch grün, nur dass alles 2000 m höher ist als in der Schweiz.

Ich merke allerdings die Höhe, wenn ich schnell in den dritten Stock in unserem Hotel raufsteigen will. Aber ansonsten geht es uns gut.

Wir treffen Richard, unseren heutigen Tourguide. Richard ist Mineningenieur, allerdings zur Zeit arbeitslos. In Huaraz gibt es Gold-/ Silber und Kupferminen, die zwei kanadischen Firmen gehören. Die Gold- / Silbermine wird in naher Zukunft geschlossen, und deshalb werden die Mitarbeiter freigesetzt. Also verdingt sich Richard als Gelegenheitstourguide. Wir erfahren von ihm, dass in Peru ein Arbeiter durchschnittlich 700 S / 190 € im Monat und ein Büroangestellter 1000 S / 260 € verdient !!! Und jetzt kommen Venezuelaner, die schaffen für die Hälfte – verrückt oder. Also steigt der Unwillen gegenüber den Venezualanern.

Wir besichtigen mit Richard Willcawain, eineDorfanlage aus der Wari Kultur, deren Menschen sehr klein waren, es gibt zwei Anlagen, eine kleinere – im wesentlichen Grabstätten, die zweite eine Tempelanlage. Alles wurde erst in den letzten 20 Jahren ausgegraben und freigelegt.

In der Tempelanlage kann man in die Häuser treten und die innen gegelegenen Räume besichtigen, obwohl ich klein bin, 172 cm, haue ich mir zweimal so den Kopf an, dass der Schädel brummt.

Anschliessend trinken wir mit Ricard ein Bier und erfahren viel über Huaraz.

Beim anschliessenden Bummel durch die Stadt sehen wir einen tollen Markt, mit allen möglichen Früchten, Kartoffeln und Kräutern, Vero kennt sich sehr gut aus, und erklärt uns, was die bunt gekleideten Andenfrauen verkaufen – z. B. Mini Avaocados, Kaktusfrüchte, verschiedene Kräuter, auch solche, die bösen Geister vertreiben, schönes Gebäck und vieles mehr.